Gruppenstunden

a) Atem und Bewegung

Die Gruppenarbeit „Atem und Bewegung“ wird im Sitzen, im Liegen und im Stehen ausgeübt, aber das Sitzen auf dem Hocker steht im Mittelpunkt. Diese Position ermöglicht am besten die Gleichzeitigkeit von innerer Wachheit/Empfindungsbereitschaft und der Einstellung des Geschehenlassens.

Meistens wird im Dreischritt geübt:
1. Schritt: Bewegen - mit einfachen Bewegungen den Atem "locken"
2. Schritt: Nachspüren - die Wirkung der Bewegungen auf das Körperempfinden zu Bewusstsein kommen lassen
3. Schritt: Pausieren - wieder ganz offen werden für die folgende Übung, aber auch Gelegenheit, Erfahrungen des Nachspürens in Worte zu kleiden und so noch mehr ins Bewusstsein zu heben.

b) Tönen und Atem, Atem und Stimme

Auch mit Tönen und Konsonanten kann das freie Schwingen des Atems angeregt werden: Sing- und Sprechstimme sind vom Ausatem getragen - das Strömen des Ausatems lässt im Kehlkopf die Schwingungen für den Klang entstehen. Der Körper ist dann das Instrument der Stimme. Jeder Vokal und jeder Konsonant braucht seinen eigenen Resonanzraum und seine jeweils ganz unterschiedliche „Stütze“ im Körper. Die Atemarbeit fördert diese schwingende Stütze: Sprech- und Singstimme werden mehr und mehr vom ganzen Körper getragen und zugleich regt die Stimme den Atem an und intensiviert die Atemerfahrung. Eine Spezialität der Atemarbeit mit Tönen ist die von Ilse Middendorf entwickelte "Vokalraumarbeit".

Einzelstunden

Bei der Einzelarbeit liegt der Klient in bequemer Kleidung auf der Atemliege. Es entwickelt sich ein „Gespräch“ zwischen den Händen des Atemtherapeuten und dem Atem des Klienten. Der Therapeut richtet mit seinen Händen „Anfragen“ an den Atem in Form von Dehnungen, Druckimpulsen, Anwesendsein...) . Der Klient lässt seinen Atem „antworten“ und ist selbst dabei innerlich anwesend. Er spürt die Hände und bleibt zugleich ganz bei sich . Mehr und mehr können sich Über- und Unterspannungen ausgleichen, der Atem kommt aus der Tiefe und schwingt freier. Der ganz persönliche Atemrhythmus stellt sich ein. Das kann - je nach Lebensgeschichte - ein kürzerer oder ein langer Prozess sein.

 
Geduld, Geduld, Geduld, Geduld, Geduld, Geduld, Geduld, Geduld, Geduld...

Hier lesen Sie, hoffentlich auch für ihr Empfinden, „schöne Texte“ - ja, Worte sind so geduldig,... aber seien Sie selber geduldig mit sich, wenn Sie mit der Atemarbeit beginnen! Es dauert oft eine ganze Weile, bis es gelingt, den Atem kommen zu lassen, ihn ganz zuzulassen und diesen Prozess zu empfinden und ins Bewusstsein zu nehmen. Das Sensorium dafür hat jede(r)!